Schweizer Handwerker schätzen ihre Unabhängigkeit trotz hohem Arbeitspensum

Dachdecker, Elektriker und Co. schätzen ihre Unabhängigkeit: Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Handwerkerportals Ofri unter 168 Teilnehmern zu den Arbeitsbedingungen in ihren Betrieben. 77 Prozent der befragten Handwerker in der Schweiz haben sich selbstständig gemacht, um ein selbstbestimmtes Arbeitsleben zu führen.

Die Aussicht auf eine abwechslungsreiche Tätigkeit steht im schweizerischen Handwerk ebenfalls hoch im Kurs. Fast ein Drittel der Befragten nannte sie als Kriterium für die Selbstständigkeit. Dagegen war nur für 16 Prozent die finanzielle Attraktivität eines eigenen Gewerbes ausschlaggebend für die Gründung.

Fast 81 Prozent der Handwerker gaben an, den Schritt in die Selbständigkeit ohne Hürden gemacht zu haben. Bei den Teilnehmern, deren Gründung holpriger verlief, waren meistens bürokratische Fragen das Problem. Gut die Hälfte hatte ausserdem Schwierigkeiten, die Gründung zu finanzieren.

Bei der persönlichen Arbeitszeit haben gut 35 Prozent der Handwerker ein straffes Pensum: Sie arbeiten mindestens 46 Stunden pro Woche, davon kommen 8 Prozent sogar regelmässig auf über 60 Stunden. Weitere 28 Prozent bewegen sich im Bereich zwischen 41 und 45 Wochenstunden und etwa ein Fünftel der Befragten arbeitet wöchentlich zwischen 36 und 40 Stunden. Nur das übrige Fünftel der Handwerker kommt auf weniger als 36 Stunden Arbeit pro Woche.

Gut 85 Prozent der Befragten sind Gründer und Geschäftsführer der jeweiligen Unternehmen, weitere 11 Prozent Geschäftsführer und vier Teilnehmer (2,4 Prozent) arbeiten als leitende Angestellte.

Wie sich Corona auf die diesjährige Auftragslage und Arbeitsauslastung auswirkt, bleibt noch abzuwarten. Im vergangenen Jahr haben viele Unternehmen einen stabilen Arbeitsfluss verbucht: 81 Prozent der befragten Handwerksbetriebe gaben eine Auslastung zwischen 80 und 140 Prozent an.